• Matthäus Fandrejewski
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EINKOMMENSRUNDE ÖFFENTLICHER DIENSTdbb jugend: „Zu viele Aufgaben lasten auf zu wenigen Schultern“

Matthäus Fandrejewski, Vorsitzender der dbb jugend, hat hohe Erwartungen an die kommenden Tarifverhandlungen. Der Personalmangel ist ein zentrales Zukunftsthema.

Mitte Januar beginnt die Einkommensrunde, der Vorsitzendende der dbb jugend zeigt klare Kante: „Die Arbeitgebenden von Bund und Kommunen müssen die Weichen für einen zukunftsfähigen Dienst stellen. Insbesondere der Berufsnachwuchs erwartet ein klares Signal des Aufbruchs“, sagte Fandrejewski am Rande der dbb Jahrestagung am 9. Januar 2023 in Köln. Die Einkommensrunde für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten werde damit zur Richtungsentscheidung für den öffentlichen Dienst.

„Der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach hat gegenüber der Politik und namentlich Bundesinnenministerin Nancy Faeser noch einmal dargelegt, wie prekär die Situation derzeit ist – zu viele Aufgaben lasten auf zu wenigen Schultern“, betonte der Vorsitzende. Die Digitalisierung komme nicht in die Pötte, agile Strukturen und zeitgemäße flexible Arbeitsbedingungen seien noch immer Zukunftsmusik – nicht gerade gute Argumente, um neue motivierte Kolleginnen und Kollegen für den Dienst im Auftrag des Gemeinwohls zu gewinnen. Deshalb sei die Einkommensrunde quasi der last call für die Personalverantwortlichen in Bund und Kommunen.

„Wir müssen die Attraktivität steigern, und das heißt aktuell ein spürbares Einkommensplus für alle Beschäftigtengruppen, auch für die Auszubildenden“, betont der Chef der dbb jugend. „Wenn wir das Ruder jetzt nicht herumreißen und potenziellen Berufseinsteigern Willkommenssignale senden, werden wir aufgrund des strukturell und demografisch bedingten Personalmangels erhebliche Performanceverluste in der Daseinsvorsorge erleben“ – und die könne in diesem Land niemand gebrauchen angesichts der zu bewältigen Herausforderungen in Sachen Bildung, Klimawandel, Digitalisierung und gesellschaftlicher Zusammenhalt.

Hintergrund:

Am 24. Januar 2023 nehmen Gewerkschaften, Bund und Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) in Potsdam die Tarifverhandlungen über den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) in Bund und Kommunen auf. Davon sind insgesamt über 2,5 Millionen Beschäftigte direkt oder indirekt betroffen: Fast 1,6 Millionen Arbeitnehmende des Bundes und der Kommunen und weiterer Bereiche, für die der TVöD direkte Auswirkungen hat, sowie Auszubildende (6.350 beim Bund, 56.300 bei den Kommunen), Praktikantinnen und Praktikanten und Studierende in ausbildungsintegrierten dualen Studiengängen. Zudem knapp 190.000 Bundesbeamtinnen und Bundesbeamte, Anwärterinnen und Anwärter (16.885 beim Bund) und über 500.000 Versorgungsempfängerinnen und -empfänger beim Bund, auf die der Tarifabschluss übertragen werden soll.