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EINKOMMENSRUNDE ÖFFENTLICHER DIENST

dbb jugend fordert Impulse gegen Fachkräftemangel

Übernahmegarantie und 200 Euro mehr Lohn – die dbb jugend hat klare Vorstellungen davon, was bei der Einkommensrunde für den öffentlichen Dienst herauskommen muss.

„Wir brauchen im Ergebnis klare Beschäftigungsimpulse für den Berufsnachwuchs“ – das unterstreicht Matthäus Fandrejewski, Vorsitzender der dbb jugend, mit Blick auf die Einkommensrunde für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen.

Die gewerkschaftliche Jugendorganisation geht mit klaren Forderungen in die Verhandlungen: „Wir wollen 200 Euro mehr für Auszubildende, Anwärterinnen und Anwärter und eine Übernahmegarantie nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung im Tarifbereich“, sagt Fandrejewski. „Es ist derzeit nicht so, dass es eine Bewerbungsschwemme auf die vielen unbesetzten Stellen im öffentlichen Dienst gibt. Darunter leiden nicht nur die Kolleginnen und Kollegen, sondern vor allem die Bürgerinnen und Bürger.“

Demografischer Wandel verschärft Wettbewerb

Mit dieser Einkommensrunde muss eine Attraktivitätsoffensive starten, um junge Menschen für den Dienst im Auftrag des Gemeinwohls und der sozialen und wirtschaftlichen Stabilität zu gewinnen, fordert der Vorsitzende. „Zumal uns allen der demografische Wandel im Nacken sitzt und der Fachkräftemangel quer durch alle Branchen den Wettbewerb um Talente dramatisch verschärft. Vor diesem Hintergrund können es sich die öffentlichen Arbeitgebenden überhaupt nicht leisten, ihre erfolgreich Ausgebildeten nicht zu übernehmen. Da muss man in Zeiten wie diesen schon mit dem Klammerbeutel gepudert sein, wenn man die motivierten Leistungsträger von morgen derart vor den Kopf stößt, wie es bislang noch flächendeckend Praxis ist.“

Einwände der Arbeit- und Dienstgebenden, insbesondere der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), gegen die Gewerkschaftsforderungen lässt Fandrejewski nicht gelten: „Wer in einen leistungsfähigen und funktionierenden öffentlichen Dienst investiert, sichert die Zukunft und den Wohlstand unseres Landes und der Menschen. Mit Herausforderungen wie dem Klimawandel vor der Brust ist ein gut aufgestellter Staat mit resilienter und moderner Infrastruktur die unabdingbare Voraussetzung. Wer hier jetzt versagt, richtet einen auf lange Sicht irreparablen Schaden an.“

Hintergrund:

Am 24. Januar 2023 nehmen Gewerkschaften, Bund und Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) in Potsdam die Tarifverhandlungen über den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) in Bund und Kommunen auf. Davon sind insgesamt über 2,5 Millionen Beschäftigte direkt oder indirekt betroffen: Fast 1,6 Millionen Arbeitnehmende des Bundes und der Kommunen und weiterer Bereiche, für die der TVöD direkte Auswirkungen hat, sowie Auszubildende (6.350 beim Bund, 56.300 bei den Kommunen), Praktikantinnen und Praktikanten und Studierende in ausbildungsintegrierten dualen Studiengängen. Zudem knapp 190.000 Bundesbeamtinnen und Bundesbeamte, Anwärterinnen und Anwärter (16.885 beim Bund) und über 500.000 Versorgungsempfängerinnen und -empfänger beim Bund, auf die der Tarifabschluss übertragen werden soll.