• Vielfalt am Arbeitsplatz (Symbolbild)
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    Digitale skills für alle: Um die Verwaltungsdigitalisierung voranzutreiben, müssen vor allem die Beschäftigten digital fit gemacht werden. Foto: Pressmaster / Colourbox.de
  • Podiumsdiskussion bei der DiWork-Abschlusskonferenz der CESI am 27. Oktober 2022 in Konstanz
    Bei der DiWork-Abschlusskonferenz der CESI am 27. Oktober 2022 in Konstanz diskutierten Expert*innen aus den öffentlichen Diensten der EU-Länder mit Wissenschaftler*innen die Ergebnisse von Studien zu den erforderlichen digitalen Fähigkeiten der Beschäftigten, die die digitale Transformation der Verwaltungen umsetzen müssen. Foto: Pressmaster / Colourbox.de

Verwaltungsdigitalisierung in Europa"Digital skill gaps" überwinden

Die Beschäftigten der öffentlichen Dienste in den EU-Mitgliedstaaten müssen fit für die Verwaltungsdigitalisierung gemacht werden. Noch sind "gigital skill gaps" weit verbreitet. Diese gilt es zu überwinden, fordern die jungen Beschäftigten.

Um Digitalisierungsvorhaben der öffentlichen Dienste in der Europäischen Union (EU) erfolgreich umsetzen zu können, bedarf es vor allem einer Stärkung der digitalen Befähigung der Beschäftigten. Das ist das Ergebnis des wissenschaftlichen Projekts „DiWork – Digitalisierung der Öffentlichen Dienste“, das die CESI (European Confederation of Independent Trade Unions), europäischer Dachverband unabhängiger Gewerkschaften aus der gesamten Europäischen Union, die insgesamt mehr als fünf Millionen Beschäftigte vertreten, angestoßen hat.

Daniel Richter, Mitglied der AG Europa der dbb jugend und Europavertreter der vbba jugend, betonte am Rande der DiWork-Abschlusskonferenz am 27. Oktober 2022 in Konstanz: „Die in Auftrag gegebenen Studien arbeiten klar heraus, welche Auswirkungen die digitale Transformation in den öffentlichen Diensten auf die Beschäftigten und die Rolle haben, welche den Gewerkschaften bei der Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben zukommt. Ganz entscheidend wird die Förderung der digitalen Fähigkeiten der Kolleginnen und Kollegen sein“, so Richter. Momentan bestehe mehr oder weniger flächendeckend ein „digital skill gap“, eine Diskrepanz zwischen den digitalen Fähigkeiten der Beschäftigten, die diese momentan besitzen, und denen, die zukünftig gebraucht werden. „Hier gilt es, mit entsprechenden Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten anzusetzen und diese auch einzufordern“, erläuterte Richter. Zu unterscheiden sei zwischen „basic digital skills“ wie etwa die Fähigkeit, sich die richtigen Informationen aus zuverlässigen Quellen online zu beschaffen, und „advanced digital skills“ wie die Beherrschung einer Programmiersprache. „Wichtig wird sein, eine attraktive und motivierende Kultur der digitalen Weiterbildung zu etablieren“, erklärte Richter, Digitalisierungs-Schulungen und -Trainings zur richtigen Zeit und in der richtigen Form müssten selbstverständlicher Bestandteil des beruflichen Alltags sein. Ziel müsse es zudem sein, die jeweilige Einstellung der Beschäftigten gegenüber dem digitalen Wandel ins Auge zu nehmen. „Wir müssen die Menschen dort abholen, wo sie sind, und ihnen – insbesondere auch als Gewerkschaften, die sich für entsprechende verbindliche Schutzregelungen einsetzen – die Angst vor Entgrenzung und überbordender Technik nehmen“, forderte Richter.