• Mitglieder der dbb jugend stehen in Berlin vorm Brandenburger Tor und machen auf den Personalmangel im öffentlichen Dienst aufmerksam.
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    „Unsere Zukunft steht auf einem wackeligen Fundament": Claudio Albrecht, Daria Abramov, Matthäus Fandrejewski und Toni Nickel (v. l.) von der dbb Bundesjugendleitung machten bei der AusbildungsSTART-Aktion der dbb jugend vorm Brandenburger Tor in Berlin auf den gravierenden Personalmangel im öffentlichen Dienst aufmerksam. Foto: Foto: dbb jugend
  • Mitglieder der dbb jugend stehen in Berlin vorm Brandenburger Tor und machen auf den Personalmangel im öffentlichen Dienst aufmerksam.
    Mega-Stapel-Spiel - Fachkräftemangel, Helfer in Not, Amtsangemessene Alimentation, Digitalisierung: Den jungen Menschen im öffentlichen Dienst brennen viele Themen auf den Nägeln. Foto: Foto: dbb jugend

Öffentlicher Dienst

„Zukunft auf wackeligem Fundament“

Wie dramatisch der Personalmangel im Staatsdienst ist, hat die dbb jugend in Berlin mit einem riesigen Stapel-Spiel vorm Brandenburger Tor demonstriert.

„Der öffentliche Dienst steht kurz vor dem Fachkräftekollaps: Und was passiert, wenn man dem öffentlichen Dienst sein wichtigstes Fundament – die Beschäftigten – entzieht? Alles bricht in sich zusammen“, erklärte der dbb jugend Vorsitzende Matthäus Fandrejewski bei der traditionellen AusbildungsSTARTaktion am 8. September 2022 am Brandenburger Tor in Berlin.

Dort hatte die dbb jugend einen gigantischen Turm aus Pappklötzen, angelehnt an das Stapel-Spiel „Jenga“, aufgebaut – als Symbol für den öffentlichen Dienst. „Jeder Stein symbolisiert einen wichtigen Baustein der öffentlichen Verwaltung und deren Aufgabe für die Daseinsvorsorge in unserem Land. Werden zu viele dieser Bausteine entfernt, gerät das stabile Gefüge ins Wanken“, machte Fandrejewski deutlich. Als der Stein mit der Aufschrift „Fachkräftemangel“ entnommen wurde, stürzte der Turm aus Pappklötzen in sich zusammen.

„Unsere Zukunft steht auf einem wackeligen Fundament. Aber noch hat die Politik die Chance, den Zusammenbruch des öffentlichen Dienstes, des Rückgrats unseres Landes, zu verhindern. Denen, die ganz am Anfang ihres Berufslebens stehen, müssen echte Perspektiven geboten werden“, mahnte Fandrejewski. Auch der Ausbildung im öffentlichen Dienst käme dabei eine besondere Bedeutung zu. „Seit Jahren fordern wir eine Erhöhung der Ausbildungszahlen, um den immensen Abgängen in den Ruhestand entgegen zu wirken. Dafür müssen aber auch endlich starke Anreize gesetzt werden, um mehr junge Menschen für eine Ausbildung im öffentlichen Dienst zu begeistern“, forderte der dbb jugend Chef.

Damit der öffentliche Dienst im Wettstreit um die besten Nachwuchskräfte konkurrenzfähig bleibe, müssten sich vor allem die Beschäftigungsbedingungen bessern, betonte die stellvertretende Vorsitzende der dbb jugend, Sandra Heisig. „Neben einer krisenfesten Auszubildendenvergütung und einer Übernahmegarantie nach erfolgreicher Ausbildung muss auch die Ausbildung selbst modernisiert werden“, stellte Heisig heraus. Das umfasse sowohl die digitale Ausstattung der Ausbildungsstätten als auch Ausbildungsinhalte. „Hier wünschen wir uns eine sachkundige Unterstützung derjenigen, die für die Auszubildenden zuständig sind, etwa mit Seminaren und geregelten Freistellungsmöglichkeiten. Darüber hinaus brauchen wir eine stärkere Einbindung der Jugend- und Auszubildendenvertretung. Denn wer weiß besser, was Azubis brauchen, als sie selbst!“, so Heisig.