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TVöD 2025 Kein Angebot, dafür lauter Protest – der Verhandlungsauftakt in Bildern

570.000 zusätzliche Stellen wären nötig, damit der Staat allen Aufgaben gerecht werden kann. Nach der ersten Verhandlungsrunde über den TVöD 2025 pocht die dbb jugend besonders auf eine Forderung.

Auf den magentafarbigen Hoodies, die Mitglieder der dbb jugend tragen, steht „Übernahme jetzt!“. Die Gewerkschaft der Sozialversicherung (GdS) plakatiert „Stabile Renten? Nur mit uns!“. Ein Demonstrant trägt eine Sonnenbrille mit dbb-Logos auf den Gläsern. Und Mitglieder der Deutschen Zoll- und Finanzgewerkschaft (BDZ) halten ein Schild in die Höhe, auf dem eine Waage zu sehen ist, die sich nicht mehr im Gleichgewicht befindet – sinnbildlich für das aus dem Gleichgewicht geratene Verhältnis zwischen Arbeitsbelastung und Erholung. Die Gewerkschaften fordern unter anderem drei zusätzliche freie Tage.

Der Protest zum Auftakt der ersten Verhandlungsrunde über den TVöD 2025 in Potsdam am 24. Januar war bunt und vor allem laut. Viele Gewerkschafter*innen, die aus ganz Deutschland angereist waren, hatten Trillerpfeifen dabei, um ihren Forderungen Gehör zu verschaffen.

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Doch das Ergebnis lässt noch auf sich warten. Die dbb jugend kritisiert, dass es bislang keinen greifbaren Verhandlungsfortschritt gab. Die Gegenseite argumentiert mit leeren Staatskassen und der finanziellen Situation der Kommunen – „die erste Verhandlungsrunde hat nichts als Klagen darüber gebracht, dass unsere Forderungen zu hoch sind“, resümierte Toni Nickel, stellvertretender Vorsitzender der dbb jugend.

Klare Perspektiven gefordert

In seiner Rede vor den Demonstrierenden unterstrich der junge Gewerkschafter, was aus Sicht der dbb jugend von zentraler Bedeutung ist: „Wir brauchen endlich auch für die Auszubildenden und dual Studierenden des Bundes und der Kommunen die unbefristete Übernahme nach der Ausbildung“, sagte er. Der öffentliche Dienst stehe in direkter Konkurrenz zur freien Wirtschaft. Er könne im Wettbewerb um die besten Köpfe nur bestehen, wenn er klare Perspektiven bietet.

Um die Handlungsfähigkeit des Staates zu gewährleisten, werden alle gebraucht, betonte Nickel. Laut gewerkschaftlichen Erhebungen sind 570.000 zusätzliche Stellen nötig, damit der Staat alle seine Aufgaben im Sinne der Allgemeinheit erfüllen kann. Eine weitere Stellschraube, die von zentraler Bedeutung ist: die Bezahlung. „Um die Ausbildung im öffentlichen Dienst attraktiver zu gestalten, fordern wir mindestens 200 Euro mehr für Azubis, Studierende und Praktikant*innen!“

Kein Ergebnis, kein Angebot

Nickel hätte sich gewünscht, mit der ersten Verhandlungsrunde mehr Fortschritte zu erzielen. „Klar, wir haben in der ersten Runde keine Ergebnisse erwartet. Aber ein Angebot, auf dessen Grundlage wir weiter verhandeln können, wäre schon schön gewesen. Es ist ja nicht so, dass unsere Forderungen erst seit gestern bekannt sind!“

Weitere Verhandlungsrunden sind für den 17./18. Februar sowie den 14./15. März 2025 geplant.

Redaktion: cdi

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