Egal ob Fachkräftemangel, Verwaltungsmodernisierung oder Sicherheit im öffentlichen Dienst – die Ampel-Regierung geht die Probleme im öffentlichen Dienst zu zaghaft an, kritisiert die dbb jugend.
Im Gespräch mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Dr. Ottilie Klein am 17. November 2022 hatte dbb jugend Vorsitzender Matthäus Fandrejewski über die brachliegenden Baustellen im öffentlichen Dienst gesprochen. Dass die dbb jugend ein wichtiger Gestaltungspartner für den öffentlichen Dienst der Zukunft sei, darüber waren sich die Gesprächspartner einig. „Es freut mich, dass wir als politischer Akteur immer deutlicher wahrgenommen werden. Dennoch sollte klar sein, dass wir als Gewerkschaft eigentlich nicht dafür zuständig sind, für einen Job im öffentlichen Dienst zu werben und so dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Hier sind die Dienstgebenden eindeutig in der Pflicht. Und zwar nicht nur in der Kommunikation, sondern auch in der Schaffung von vernünftigen Arbeitsbedingungen“, machte Fandrejewski unmissverständlich klar.
Die drastisch steigenden Energie- und Verbraucherpreise sowie die besorgniserregende Entwicklung auf dem Wohnungsmarkt – insbesondere in Ballungsgebieten – zeigten zudem, dass die gewerkschaftlichen Lohnforderungen zur Einkommensrunde von Bund und Kommunen in Höhe von 10,5 Prozent mehr als angemessen seien. „Aber es geht uns nicht nur ums Geld. Die Prioritäten bei der Berufswahl haben sich verschoben: Gute Kinderbetreuung, mobiles Arbeiten, vernünftige digitale Ausstattung und ein sicherer, gesunder Arbeitsplatz sind überzeugende Argumente für den öffentlichen Dienst. Aber die müssen auch mit Leben gefüllt werden“, so Fandrejewski.
Darüber hinaus betonte der dbb jugend Chef, dass es wenig zielführend sie, wenn jeder Bereich des öffentlichen Dienstes bei der die Nachwuchsgewinnung geht „sein eigenes Süppchen koche“. Vielmehr müsse eine gemeinsame Recruiting-Kampagne angestrebt werden, die den „öffentlichen Dienst“ als Marke etabliere.
Im Hinblick auf die Arbeitsgemeinschaft der dbb jugend zum Thema „Moderner Staat“ vereinbarte man, im Gespräch zu bleiben.