Bundesverwaltung
Frauenanteil in Führungspositionen wächst. Langsam.
In der Bundesverwaltung ist der Anteil von Frauen an Führungspositionen zwar leicht gestiegen, aber Parität noch längst nicht erreicht, zeigt der aktuelle Gleichstellungsindex. Bis Ende 2025 soll die Hälfte der Führungskräfte weiblich sein.
Am 7. März wurde der Gleichstellungsindex mit Stichtag 30. Juni 2022 veröffentlicht. Er zeigt: In den obersten Bundesbehörden lag der Anteil von Frauen in Führungsverantwortung 2022 bei 41 Prozent - ein Anstieg um zwei Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. Seit Inkrafttreten des ersten Gesetzes für mehr Frauen in Führungspositionen im Jahr 2015 misst der Gleichstellungsindex jährlich den Fortschritt: Von 2015 bis 2022 betrug der Anstieg insgesamt acht Prozentpunkte.
Das Ziel, Führungspositionen in der Bundesverwaltung bis Ende 2025 annähernd paritätisch zu besetzen, wurde mit dem zweiten Führungspositionengesetz (FüPoG II) im Jahr 2021 im Bundesgleichstellungsgesetz (BGleiG) verankert.
Führen in Teilzeit ist die Ausnahme
Der Gleichstellungsindex 2022 zeigt beispielsweise, dass Führen in Teilzeit weiter die Ausnahme bleibt: Nur zehn Prozent der Beschäftigten im höheren Dienst mit Vorgesetzten- und Leitungsfunktionen führen in Teilzeit. 73 Prozent davon sind Frauen. Je höher die Führungsebene, desto geringer der Anteil der Teilzeitbeschäftigten. Um die Potenziale von Teilzeitführung und geteilter Führung im öffentlichen Dienst zu heben, startet das Bundesfrauenministerium gemeinsam mit der dbb bundesfrauenvertretung ein Modellprojekt "Führen in Teilzeit".
Der Gleichstellungsindex schafft nur Transparenz für die obersten Bundesbehörden. Erstmals wurden die Zahlen in einem ergänzenden Monitoring auch für die nachgeordneten Behörden, die Körperschaften, Anstalten und Stiftungen in den Geschäftsbereichen der Ressorts erhoben. Das Ziel annähernder Parität gilt für die gesamte Bundesverwaltung. Neben den gut 32.000 Beschäftigten in den obersten Bundesbehörden, die der Gleichstellungsindex erfasst, arbeiten weitere 512.000 Beschäftigte in den nachgeordneten Bereichen der Bundesressorts. Hier zeigt sich ein ähnliches Bild: 57 Prozent von ihnen sind Frauen, deren Teilhabe an Führungspositionen liegt insgesamt betrachtet aber nur bei gut 43 Prozent.