• Eine junge Auszubildende arbeitet an einem geöffneten PC.
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Investitionen in Kompetenzen

EU setzt auf berufliche Qualifikation und Bildung

Die Europäische Kommission will im kommenden Jahr berufliche Qualifikation und Bildung stärken. Junge Beschäftigte fordern die "schnellstmögliche Umsetzung" von Initiativen.

Die AG Europa der dbb jugend hat den Plan der Europäischen Kommission begrüßt, 2023 zum "Jahr der Kompetenzen" zu machen. In der Vorstellung des Vorschlags am 12. Oktober 2022 heißt es, dass der grüne und digitale Wandel Chancen für die Bürger*innen und Wirtschaft der Europäischen Union (EU) eröffne, wenn die Beschäftigten Qualifikationen besitzen, um die Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich zu bewältigen und sich in die Gesellschaft und in die Demokratie einzubringen. Insbesondere digitale Kenntnisse seien rar – so sehen 70 Prozent der Unternehmen den Mangel an digitalem Know-how als Investitionshindernis an. Im Rahmen des Jahres der Kompetenzen will die Kommission insbesondere eine Initiative zur erleichterten Anerkennung von Qualifikation von Menschen aus Drittstaaten sowie ein Qualitätsrahmen für Traineeships und Praktika vorlegen. "Die Fokussierung auf berufliche Qualifikationen ist ein wichtiges Signal", heißt es bei der AG Europa der dbb jugend, man hoffe, dass auch die Erkenntnisse aus dem Europäischen Jahr der Jugend 2022 in die Initiativen und Maßnahmen einfließen werden.

Optimierung von Investitionen in die allgemeine berufliche Bildung

Der kürzlich veröffentlichte Bericht der EU-Expertengruppe für Qualitätsinvestitionen in die allgemeine und berufliche Bildung unterstreiche die Notwendigkeit einer Optimierung von Investitionen in die allgemeine berufliche Bildung, betont die AG Europa. Der Bericht widmet sich der Frage, wie öffentliche Gelder am besten in die vier wichtigsten Bildungsbereiche investiert werden können: Lehrkräfte und Ausbildende, Bildungsinfrastruktur, digitales Lernen sowie Gerechtigkeit und Integration. Konkret entwickelte die Expertengruppe Initiativen zur Verringerung des arbeitsbedingten Stresses von Lehrer*innen sowie zur Verbesserung ihrer pädagogischen digitalen Kompetenzen. "Die vier Kernbereiche bilden tragende Säulen im europäischen Bildungssystem, welche es nicht zuletzt vor dem Hintergrund des kommenden Europäischen Jahrs zu stärken gilt", unterstreicht die AG Europa und fordert, dass die ausgearbeiteten Initiativen schnellstmöglich Einzug in die Praxis finden.

Inklusion: Empfehlung für ein angemessenes Mindesteinkommen

Begrüßt wurde von den jungen Gewerkschafter*innen aus dem öffentlichen Dienst auch das Ende September von der EU-Kommission vorgeschlagene angemessene Mindesteinkommen zur Gewährleistung einer aktiven Inklusion. Damit soll die Mindesteinkommensregelungen der EU-Mitgliedstaaten zur Stärkung von sozialer Inklusion, Arbeitsmarktintegration sowie zur Verringerung von Armut modernisiert werden. Vorgesehen sind etwa eine Verbesserung des Zugangs zu inklusiven Arbeitsmärkten, die Förderung individueller Unterstützung sowie die Steigerung der Wirksamkeit der Verwaltung der sozialen Sicherheitsnetze auf allen Ebenen. Die Empfehlungen der Kommission liegen nun dem Rat zur Diskussion und Beschlussfassung vor. Alle drei Jahre soll eine Berichterstattung über den aktuellen Entwicklungsstand erfolgen.