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LehrkräfteausbildungDiese Grundsätze entscheiden darüber, ob das „Ref“ gelingt

Feedback, Sicherheit, Gesundheit: Vieles spielt in der Lehrkräfteausbildung eine zentrale Rolle. Die Jugendorganisation des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) erklärt, worauf es ankommt.

Das Referendariat – umgangssprachlich „Ref“ – beziehungsweise der Vorbereitungsdienst ist eine Zeit, die gleichzeitig spannend, herausfordernd und manchmal auch überwältigend sein kann. Es ist der entscheidende Abschnitt in der Lehrkräftebildung – für angehende Lehrkräfte heißt es: Endlich geht es in die Praxis!

Diese Zeit ist geprägt von intensiven Prüfungen, neuen Erfahrungen, zahlreichen Begegnungen und einer tiefgreifenden Persönlichkeitsentwicklung. Doch das Referendariat bietet vor allem eine einzigartige Gelegenheit: die Chance, sich als zukünftige Lehrkraft zu formen und das eigene pädagogische Fundament zu festigen.

Kampagne für ein erfolgreiches Referendariat

Der Junge BLLV stellt diese Phase der Lehrkräftebildung im Schuljahr 2024/25 in den Mittelpunkt seiner bildungspolitischen Arbeit. Was macht das Referendariat wirklich aus? Welche elementaren Bedürfnisse haben die Lehrkräfte von morgen, um erfolgreich und selbstbewusst in ihren Beruf starten zu können? Und was sind die Prinzipien und Grundsätze, die das Referendariat prägen und die zukünftigen Lehrkräfte optimal auf ihre Rolle vorbereiten sollen – unabhängig von Schulart, Standort oder Regierungsbezirk?

Die jungen Gewerkschafter*innen haben zehn Grundsätze entwickelt, die ihrer Meinung nach für ein erfolgreiches Referendariat essenziell sind. Diese Grundsätze umfassen die Möglichkeit, in einem unterstützenden Umfeld zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Sie gewährleisten eine fundierte, praxisorientierte Ausbildung, die auf die Realität des Schulalltags vorbereitet. Sie stehen für faire und transparente Prüfungen, die das individuelle Potenzial anerkennen. Und sie ermutigen dazu, die eigene Lehrkräftepersönlichkeit zu entfalten und zu stärken. Die Mission:

Nur wenn das Referendariat auf soliden Grundsätzen basiert, können wir die besten Lehrkräfte für die Zukunft unserer Kinder und unserer Gesellschaft hervorbringen. Denn eine starke Bildung beginnt mit gut ausgebildeten und motivierten Lehrkräften.

Junger BLLV

Grundsatz 1: Feedback

Feedback gehört nach der Hattie-Studie zu den Top 10 der Einflussfaktoren auf den schulischen Lernerfolg und spielt deshalb auch eine zentrale Rolle in der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern. Doch leider mangelt es in den bayerischen Seminaren noch zu oft an gewinnbringender Feedbackkultur.

Gerade im Referendariat bildet Feedback aber eine unverzichtbare Grundlage für die persönliche Weiterentwicklung und eine positive Atmosphäre im Seminar. Dabei sind folgende Punkte entscheidend:

  • Klare Kriterien sind essenziell, um angehenden Lehrkräften ein möglichst objektives Feedback zu geben. Indem festgelegt wird, nach welchen Maßstäben ihre Leistungen beurteilt werden, entsteht eine generelle Vergleichbarkeit zwischen den Seminaren und eine solide Basis für die eigene Weiterentwicklung. Dies ermöglicht den Referendar*innen, ihre Stärken und Schwächen zu erkennen und daran zu arbeiten.
  • Transparenz macht Rückmeldungen verständlich und nachvollziehbar. Indem Feedback klar und offen vermittelt wird, wissen angehende Lehrkräfte, was von ihnen erwartet wird und wie ihre Fortschritte eingeschätzt werden. Dies schafft eine vertrauensvolle Atmosphäre im Seminar und stärkt die Motivation.
  • Wertschätzung ist dabei ein zentraler Faktor. Feedback sollte stets respektvoll und auf Augenhöhe gegeben werden, um das Engagement der Referendar*innen anzuerkennen und sie in ihrer Lern- und Entwicklungsmotivation zu unterstützen. Wertschätzendes Feedback trägt zu einem positiven Selbstbild und einer positiven Beziehung zum Lehrberuf bei.
  • Regelmäßigkeit im Feedbackprozess hilft, kontinuierliche Verbesserungen zu erreichen und frühzeitig Anpassungen vorzunehmen. Durch regelmäßige Rückmeldungen können angehende Lehrkräfte auf stets neue pädagogisch-didaktische Herausforderungen reagieren und werden in ihrem Lernprozess kontinuierlich begleitet und gestärkt.
  • Zielorientierung schließlich stellt sicher, dass Feedback nicht nur vergangenes Verhalten bewertet, sondern die Lehramtsanwärter*innen aktiv in Richtung ihrer nächsten Aufgaben und Unterrichtsvorbereitungen führt. Ein zielorientiertes Feedback legt konkrete und realistische nächste Schritte fest, sodass die Lehrkräfte ihre Kompetenzen nach und nach verbessern können.

Weitere Grundsätze, die im Referendariat selbstverständlich sein sollten, sind: Sicherheit, Gesundheit, Beziehung, Wertschätzung und Transparenz, Zeit, Zukunftsfähigkeit, Flexibilisierung, Vertrauen und individuelle Entwicklung. Diese stellt der Junge BLLV in den kommenden Monaten im Detail auf seiner Website, auf Instagram und Facebook vor.

Text: Junger BLLV

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