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Gruppenfoto: Auch für die dbb jugend bildet die Jahrestagung den gewerkschaftlichen Jahresauftakt. Foto: Marco Urban
dbb Jahrestagung 2025„Die Menschen wollen Straßen, Schulen und Schutzpolizei“ – die Jahrestagung in Zitaten
Kontrovers, konstruktiv, kritisch: Zahlreiche Vertreter*innen aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft haben in Köln auf der traditionellen Veranstaltung zum Jahresauftakt mitdiskutiert. Hier gibt's zentrale Zitate zum Nachlesen.
„Deutschland im Wahljahr – Fragen und Erwartungen“, so lautete das Leitthema der 66. Jahrestagung des deutschen beamtenbundes und tarifunion (dbb), die vom 5. bis 7. Januar 2025 stattfand. Mehr als 500 Teilnehmende waren aus ganz Deutschland nach Köln gekommen. Gewerkschaftsfunktionäre sowie Gäste aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft äußerten sich in Impulsvorträgen und Podiumsdiskussionen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen.
Die Menschen wollen keinen Schuldenfetisch, die Menschen wollen Straßen, Schulen und Schutzpolizei. Schuldenbremse hin oder her: Diese Investitionen müssen Priorität haben!
Volker Geyer, dbb Vize
Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind das Gesicht des Staates und verdienen mehr Schutz.
Nancy Faeser (SPD), Bundesinnenministerin
Wir werden keine Eins-zu-eins-Nachbesetzung offener Stellen hinbekommen.
Christian Haase (CDU)
Wenn der Staat sich etwas Neues ausdenkt, dann darf das nicht geschehen, ohne auch an die Umsetzung zu denken.
Konstantin Kuhle (FDP)
Es ist frustrierend, dass die Lösungen bereits lange bekannt sind. Statt sie umzusetzen, werden sie zwischen den Zuständigkeiten zerrieben.
Irene Mihalic (Grüne) über die Tücken des Föderalismus
Die kommunalen Haushalte sind gegen die Wand gefahren. Wir haben eine Überschuldung in fast allen Großstädten. Darunter leiden die Investitionen in den öffentlichen Dienst.
Ingo Schäfer (SPD)
Das Ansehen der Demokratie leidet. Und dieses Ansehen hängt mit der Handlungsfähigkeit des Staates zusammen.
Udo di Fabio, Richter des Bundesverfassungsgerichts a. D.
Verfassungsfeinde haben im öffentlichen Dienst nichts zu suchen.
Heiko Teggatz, stellvertretender dbb Vorsitzender
Wir als Beamte haben eine entscheidende Rolle im demokratischen Prozess, wir sind auf die Verfassung vereidigt.
Jörg Hopfe, Direktor beim Thüringer Landtag
Dass wir aktuell auffällig viele junge AfD-Wähler sehen, liegt auch daran, dass heutige Schülerinnen und Schüler bislang keine Berührung mit anderen politischen Systemen hatten.
Prof. Andrea Römmele, Hertie School of Governance
Der Staat muss in die Medienkompetenz von Heranwachsenden investieren, damit sie lernen, Informationen richtig einzuordnen.
Prof. Volker Kronenberg, Universität Bonn
Die Politik muss hingucken, reagieren und Antworten geben. Sie muss das Sicherheitsgefühl wieder herstellen. Das ist eine zentrale Aufgabe für das Jahr 2025.
Hendrik Wüst (CDU), NRW-Ministerpräsident
Traditionell haben Gewerkschaften in Deutschland die Macht, ein Zukunftsbild in die Gesellschaft zu bringen. Bedingung ist, dass Sie Zukunft lieben. Aber wenn Sie sie nicht lieben, kommt sie trotzdem.
Sven Gábor Jánszky, Zukunftsforscher
Für Wachstum braucht es Rahmenbedingungen, und diese stellt ein starker Staat sicher, der sich auf seine Kernaufgaben konzentriert.
Christian Dürr, Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion
Aktuell verfallen die öffentlichen Vermögenswerte. Deshalb muss der Staat Transparenz herstellen und mindestens das investieren, was an Werteverfall da ist.
Prof. Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW)
Wir haben kein grundsätzliches Problem mit der Schuldenbremse beim dbb. Aber wir müssen so oder so modernisieren, müssen so oder so investieren.
Andreas Hemsing, stellvertretender dbb Vorsitzender
Wir müssen jedes Jahr zusätzlich mindestens 50 Milliarden in die Kommunen investieren.
Thorsten Rudolph (SPD)
Es gibt gute Ausgaben, das ist unbestritten. Aber die Frage, ob es Schulden sein müssen, ist damit nicht beantwortet.
Marcus Optendrenk (CDU), Finanzminister NRW